Die Eltern dieses Jungen sind Fitnessversessen.
Schelte gab es, hatte er mal Fastfood gegessen.
Auch Süßigkeiten konnte er sich nur heimlich kaufen.
Wurde er erwischt, musste er drei Kilometer laufen.
Nicht nur sehnte er sich nach all der Leckerei,
richtig zu schlemmen im Imbiss oder einer Konditorei,
frei sein nach Herzenslust so viel wie wollte zu naschen,
in der Sportumkleide konnte er manch Blick erhaschen:
Da schwollen die Hintern und quollen die Bäuche!
Spätestens mit 16 begann die Seuche.
All seine Freunde wurden rund und dick.
Das fand er anziehend und schick.
Der Junge blieb jedoch dünn und schmal.
Dass er zu den Schlanksten gehörte, fand er fatal.
Ganz unschuldig frug er seine Eltern beim kalorienarmen Mahl,
ob er nicht das Essen wünsche könne, so viele Wochen an der Zahl
wie er brächte Einsen auf dem Zeugnis nach Hause?
Nun kann er Burger, Pommes, Pizza fressen ohne Pause.
Seine Eltern ausgetrickst hat dieser Schlingel.
Täglich isst er jetzt drei dutzend Donutkringel.
Abertausende Kalorien zergehen ihm auf der Zunge.
Seht her! Ist er nicht schon ein wohlgenährter Lausejunge?
Die Eltern haben schließlich aufgeben.
„Wir wollten doch nur das beste für dein Leben!
Beim Essen und Fitness werden wir dir nichts mehr vorschreiben
nur von einem erhöhten Taschengeld, musst du dich selbst einkleiden.
Wir werden dich immer lieben so wie du bist,
egal wie dein Gewicht gerade sich bemisst“
Der Junge hat durch seine List gesiegt.
Nur der Sportlehrer ihm ins Bäuchlein piekt:
„Bube, du hast in den Ferien zu viel gegessen!
Dies lässt sich auch an den ersten Sportnoten bemessen.
Ich weiß, es klingt nicht besonders nett:
Statt fit zu sein, wirst du langsam fett.“
„Ja, ich habe meine Ernährung umgestellt,
so dass sie mir jetzt viel besser gefällt.“
Wobei er dabei schelmisch grinste.
„Dabei verzichte ich gern auf ihre Künste.
Denn ich liebe meine neue Körperform,
insbesondere diese Wampe, ganz enorm.“
Der Sportlehrer traute kaum seinen Ohren.
„Ich sehe, bei dir ist Hopfen und Malz verloren.
Keine Sorge, du wirst bei mir nicht mehr schwitzen,
sondern darfst von nun an nur träge auf der Ersatzbank sitzen.
Kein Jammern möchte ich hören von dir bloß,
wenn du bis Schuljahresende wirst ein fetter Speckkloß.“
Der Junge wurde in dem Jahr dicker als alle seine Schulkameraden.
Nur die Ersatzbank zerknackte unter seinem Gewicht und nahm Schaden.
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